Freunde

Herzlich Willkommen im Bereich für alle Freunde der Musik von Konstantin Wecker. Hinterlasst in diesem Bereich gerne das, was euch auf dem Herzen liegt. Bitte beachtet jedoch, dass wir die Beiträge erst freigeben müssen und sie daher nicht sofort erscheinen. Alle Kommentare, die voll von Beleidigungen und Hass sind werden wir selbstverständlich nicht veröffentlichen.

Neuer Gästebucheintrag

 
 
 
 
 
Mit * gekennzeichnete Felder sind erforderlich. Ich ermächtige Konstantin Wecker, meine personenbezogenen Daten elektronisch zu speichern. Konstantin Wecker versichert, diese Daten mit höchster Vertraulichkeit zu behandeln und nur für interne Zwecke zu verwenden. Eine Abgabe an Dritte wird ausgeschlossen.
305 Einträge
Rita schrieb am 18. April 2024
Heike hört sich an wie direkt aus einer russischen Trollfabrik, versteckt hinter Pazifismus. Konstantin Wecker liebt Gedichte, deshalb hier zum Abschluß , auch weil das hier seine Seite ist, die Anfangszeilen eines Gedichtes. „Denk ich an Deutschland in der Nacht. Dann bin ich um den Schlaf gebracht….“ Heinrich Heine (Nachtgedanken)
Heike hört sich an wie direkt aus einer russischen Trollfabrik, versteckt hinter Pazifismus. Konstantin Wecker liebt Gedichte, deshalb hier zum Abschluß , auch weil das hier seine Seite ist, die Anfangszeilen eines Gedichtes. „Denk ich an Deutschland in der Nacht. Dann bin ich um den Schlaf gebracht….“ Heinrich Heine (Nachtgedanken)... Collapse
Gabi schrieb am 18. April 2024
Ein wunderschönes Konzert gestern in Ludwigsburg, das unter die Haut ging und zum Nachdenken und Aufstehen inspirierte. Toll, dass es Menschen gibt, die NEIN sagen, auch wenn es unbequem ist und man sich nicht immer Freunde macht. Konstantin Wecker, ein MENSCH mit Vergangenheit, Tiefgang, Meinung , Poesie und Herz.
Ein wunderschönes Konzert gestern in Ludwigsburg, das unter die Haut ging und zum Nachdenken und Aufstehen inspirierte. Toll, dass es Menschen gibt, die NEIN sagen, auch wenn es unbequem ist und man sich nicht immer Freunde macht. Konstantin Wecker, ein MENSCH mit Vergangenheit, Tiefgang, Meinung , Poesie und Herz.... Collapse
heike schrieb am 17. April 2024
Es geht mir einfach zu weit, wenn man die ganze Vorgeschichte vergessen soll, die stattfand, bevor Putin zu den Waffen griff. Sein Krieg ist ein Verteidigungskrieg. Lasst Putin und den Russen die Krim und die Gebiete, in denen schon immer russisch-stämmige Bevölkerung gelebt hat, und der Krieg wird beendet sein. Nur dann verdienen die Rüstungsfirmen nichts mehr und der amerikanische und europäische Westen kann sich nicht selbst eine Ehrenmedaille für die Rettung der Ukraine anheften und gleichzeitig seinen Machtbereich ausweiten. Amerika braucht einen Feind, und dieser Feind war der Sozialismus/Kommunismus, und da es den nicht mehr gibt, greift man halt wieder auf Russland als Feind zurück. (Und auf die Außerirdischen, wenn man sein Weltraumrüstungsprogramm durchdrücken will.) Das sind die wahren Hintergründe dieses Krieges. "Die beste Art Konflikte zu lösen, besteht darin, dem anderen Verständnis und Respekt entgegenzubringen.", sagt der Dalai Lama. Man kann sich anschauen, auf welch hochnäsige, arrogante Weise der Westen mit Putin über viele Jahre hinweg umgegangen ist und wie er in die Enge getrieben wurde, indem die NATO ihre Waffen immer näher an Russlands Grenzen stationierte und dort Manöver durchführte. Die ausgestreckte Hand Russlands, um als gleichberechtigter Partner in Europa anerkannt zu werden, wurde wiederholt ausgeschlagen. "Setzen wir uns über die Interessen der anderen hinweg, werden wir am Ende auch selbst Leid erfahren." Auch eine Aussage des Dalai Lamas. Solange sich diese Welt noch von den amerikanischen Kriegstreibern hinters Licht führen lässt, wird es auch weiterhin Kriege geben. Es ist Kriegslogik, wenn man denkt, mit Atombomben kann man Kriege verhindern. Wirklich dumm. Aber zur Zeit redet man diesbezüglich gegen Wände.
Es geht mir einfach zu weit, wenn man die ganze Vorgeschichte vergessen soll, die stattfand, bevor Putin zu den Waffen griff. Sein Krieg ist ein Verteidigungskrieg. Lasst Putin und den Russen die Krim und die Gebiete, in denen schon immer russisch-stämmige Bevölkerung gelebt hat, und der Krieg wird beendet sein. Nur dann verdienen die Rüstungsfirmen nichts mehr und der amerikanische und europäische Westen kann sich nicht selbst eine Ehrenmedaille für die Rettung der Ukraine anheften und gleichzeitig seinen Machtbereich ausweiten. Amerika braucht einen Feind, und dieser Feind war der Sozialismus/Kommunismus, und da es den nicht mehr gibt, greift man halt wieder auf Russland als Feind zurück. (Und auf die Außerirdischen, wenn man sein Weltraumrüstungsprogramm durchdrücken will.) Das sind die wahren Hintergründe dieses Krieges. "Die beste Art Konflikte zu lösen, besteht darin, dem anderen Verständnis und Respekt entgegenzubringen.", sagt der Dalai Lama. Man kann sich anschauen, auf welch hochnäsige, arrogante Weise der Westen mit Putin über viele Jahre hinweg umgegangen ist und wie er in die Enge getrieben wurde, indem die NATO ihre Waffen immer näher an Russlands Grenzen stationierte und dort Manöver durchführte. Die ausgestreckte Hand Russlands, um als gleichberechtigter Partner in Europa anerkannt zu werden, wurde wiederholt ausgeschlagen. "Setzen wir uns über die Interessen der anderen hinweg, werden wir am Ende auch selbst Leid erfahren." Auch eine Aussage des Dalai Lamas. Solange sich diese Welt noch von den amerikanischen Kriegstreibern hinters Licht führen lässt, wird es auch weiterhin Kriege geben. Es ist Kriegslogik, wenn man denkt, mit Atombomben kann man Kriege verhindern. Wirklich dumm. Aber zur Zeit redet man diesbezüglich gegen Wände.... Collapse
heike schrieb am 17. April 2024
Ja Rita, dass nennt sich dann Pazifismus: Frieden schaffen ohne Waffen. Woher kommt die Annahme, dass Putin vorhat, ganz Europa zu erobern? Das ist amerkanisch-eingepflanzter Quatsch, den Westdeutsche wohl sozusagen mit der Muttermilch in sich aufgenommen haben, und westdeutsche Politiker in Thinktanks u.ä. Eigentlich wollte ich (mal wieder) eine Geschichte aufschreiben. Das mach´ ich jetzt auch. Sie wird wohl niemanden helfen, sich in dieser Welt besser zurechtzufinden, aber ich finde sie sehr schön. Auch sprachlich. (Was unsere Welt besser machen würde, dass wäre der Versuch, sich zu verstehen und nicht Ausgrenzung, so wie sie leider derzeit weltweit überall vonstatten geht. Der kleinste gemeinsame Nenner ist immer Menschlichkeit.) Hier die Geschichte: "Ein Mensch mit Namen Ziegler" "Einst wohnte in der Brauergasse ein junger Herr mit Namen Ziegler. Er gehörte zu denen, die uns jeden Tag und immer wieder auf der Straße begegnen und deren Gesicht wir uns nie recht merken können, weil sie alle miteinander dasselbe Gesicht haben: ein Kollektivgesicht. Ziegler war alles und tat alles, was solche Leute immer sind und tun. Er war nicht unbegabt, aber auch nicht begabt, er liebte Geld und Vergnügen, zog sich gern hübsch an und war ebenso feige wie die meisten Menschen: sein Leben und Tun wurde weniger durch Triebe und Bestrebungen regiert als durch Verbote, durch die Furcht vor Strafen. Dabei hatte er manche honette Züge und war überhaupt alles in allem ein erfreulich normaler Mensch, dem seine eigene Person sehr lieb und wichtig war. Er hielt sich, wie jeder Mensch, für eine Persönlichkeit, während er nur ein Exemplar war, und sah in sich, in seinem Schicksal den Mittelpunkt der Welt, wie jeder Mensch es tut. Zweifel lagen ihm fern, und wenn Tatsachen seiner Weltanschauung widersprachen, schloss er missbilligend die Augen. Als moderner Mensch hatte er außer vor dem Geld noch vor einer... Weiterlesen
Ja Rita, dass nennt sich dann Pazifismus: Frieden schaffen ohne Waffen. Woher kommt die Annahme, dass Putin vorhat, ganz Europa zu erobern? Das ist amerkanisch-eingepflanzter Quatsch, den Westdeutsche wohl sozusagen mit der Muttermilch in sich aufgenommen haben, und westdeutsche Politiker in Thinktanks u.ä. Eigentlich wollte ich (mal wieder) eine Geschichte aufschreiben. Das mach´ ich jetzt auch. Sie wird wohl niemanden helfen, sich in dieser Welt besser zurechtzufinden, aber ich finde sie sehr schön. Auch sprachlich. (Was unsere Welt besser machen würde, dass wäre der Versuch, sich zu verstehen und nicht Ausgrenzung, so wie sie leider derzeit weltweit überall vonstatten geht. Der kleinste gemeinsame Nenner ist immer Menschlichkeit.) Hier die Geschichte: "Ein Mensch mit Namen Ziegler" "Einst wohnte in der Brauergasse ein junger Herr mit Namen Ziegler. Er gehörte zu denen, die uns jeden Tag und immer wieder auf der Straße begegnen und deren Gesicht wir uns nie recht merken können, weil sie alle miteinander dasselbe Gesicht haben: ein Kollektivgesicht. Ziegler war alles und tat alles, was solche Leute immer sind und tun. Er war nicht unbegabt, aber auch nicht begabt, er liebte Geld und Vergnügen, zog sich gern hübsch an und war ebenso feige wie die meisten Menschen: sein Leben und Tun wurde weniger durch Triebe und Bestrebungen regiert als durch Verbote, durch die Furcht vor Strafen. Dabei hatte er manche honette Züge und war überhaupt alles in allem ein erfreulich normaler Mensch, dem seine eigene Person sehr lieb und wichtig war. Er hielt sich, wie jeder Mensch, für eine Persönlichkeit, während er nur ein Exemplar war, und sah in sich, in seinem Schicksal den Mittelpunkt der Welt, wie jeder Mensch es tut. Zweifel lagen ihm fern, und wenn Tatsachen seiner Weltanschauung widersprachen, schloss er missbilligend die Augen. Als moderner Mensch hatte er außer vor dem Geld noch vor einer zweiten Macht unbegrenzte Hochachtung: vor der Wissenschaft. Er hätte nicht zu sagen gewusst, was eigentlich Wissenschaft sei, er dachte dabei an etwas wie Statistik und auch ein wenig an Bakteriologie, und es war ihm wohl bekannt, wieviel Geld und Ehre der Staat für die Wissenschaft übrig habe. Besonders respektierte er die Krebsforschung, denn sein Vater war an Krebs gestorben, und Ziegler nahm an, die inzwischen so hoch entwickelte Wissenschaft werde nicht zulassen, dass ihm einst dasselbe geschähe. Äußerlich zeichnete sich Ziegler durch das Bestreben aus, sich etwas über seine Mittel zu kleiden, stets im Einklang mit der Mode des Jahres. Denn die Moden des Quartals und des Monats, welche seine Mittel allzusehr überstiegen hätten, verachtete er natürlich als dumme Afferei. Er hielt viel auf Charakter und trug keine Scheu, unter seinesgleichen und an sicheren Orten über Vorgesetzte und Regierungen zu schimpfen. Ich verweile wohl zu lange bei dieser Schilderung. Aber Ziegler war wirklich ein reizender junger Mensch, und wir haben viel an ihm verloren. Denn er fand ein frühes und seltsames Ende, allen seinen Plänen und berechtigten Hoffnungen zuwider. Bald nachdem er in unsre Stadt gekommen war, beschloss er einst, sich einen vergnügten Sonntag zu machen. Er hatte noch keinen rechten Anschluss gefunden und war aus Unentschiedenheit noch keinem Verein beigetreten. Vielleicht war dies sein Unglück. Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. So war er darauf angewiesen, sich um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu kümmern, die er denn gewissenhaft erfragte. Und nach reiflicher Prüfung entschied er sich für das Historische Museum und den Zoologischen Garten. Das Museum war an Sonntagvormittagen unentgeltlich, der Zoologische nachmittags zu ermäßigten Preisen zu besichtigen. In seinem neuen Straßenanzug mit Tuchknöpfen, den er sehr liebte, ging Ziegler am Sonntag ins Historische Museum. Er nahm seinen dünnen, eleganten Spazierstock mit, einen vierkantigen, rotlackierten Stock, der ihm Haltung und Glanz verlieh, der ihm aber auch zu seinem tiefsten Missvergnügen vor dem Eintritt in die Säle vom Türsteher abgenommen wurde. In den hohen Räumen war vielerlei zu sehen, und der fromme Besucher pries im Herzen die allmächtige Wissenschaft, die auch hier ihre verdienstvolle Zuverlässigkeit erwies, wie Ziegler aus den sorgfältigen Aufschriften an den Schaukästen schloss. Alter Kram, wie rostige Torschlüssel, zerbrochene grünspanige Halsketten und dergleichen, gewann durch diese Aufschriften ein erstaunliches Interesse. Es war wunderbar, um was alles die Wissenschaft sich kümmerte, wie sie alles beherrschte, alles zu bezeichnen wusste - o nein, gewiss würde sie bald schon den Krebs abschaffen und vielleicht das Sterben überhaupt. Im zweiten Saal fand er einen Glasschrank, dessen Scheibe so vorzüglich spiegelte, dass er in einer stillen Minute seinen Anzug, Frisur und Kragen, Hosenfalte und Krawattensitz mit Sorgfalt und Befriedigung kontrollieren konnte. Froh aufatmend schritt er weiter und würdigte einige Erzeugnisse alter Holzschnitzer seiner Aufmerksamkeit. Tüchtige Kerle, wenn auch reichlich naiv, dachte er wohlwollend. Und auch eine alte Standuhr mit elfenbeinernen, beim Stundenschlag Menuett tanzenden Figürchen betrachtete und billigte er geduldig. Dann begann die Sache ihn etwas zu langweilen, er gähnte und zog häufig seine Taschenuhr, die er wohl zeigen durfte, sie war schwer golden und ein Erbstück von seinem Vater. Es blieb ihm, wie er bedauernd sah, noch viel Zeit bis zum Mittagessen übrig, und so trat er in einen andern Raum, der seine Neugierde wieder zu fesseln vermochte. Er enthielt Gegenstände des mittelalterlichen Aberglaubens, Zauberbücher, Amulette, Hexenstaat und in einer Ecke eine ganze alchimistische Werkstatt mit Esse, Mörsern, bauchigen Gläsern, dürren Schweinsblasen, Blasebälgen und so weiter. Diese Ecke war durch ein wollenes Seil abgetrennt, eine Tafel verbot das Berühren der Gegenstände. Man liest ja aber solche Tafeln nie sehr genau, und Ziegler war ganz allein in dem raum. So streckte er unbedenklich den Arm über das Seil hinweg und betastete einige der komischen Sachen. Von diesem Mittelalter und seinem drolligen Aberglauben hatte er schon gehört und gelesen; es war ihm unbegreiflich, wie die Leute sich damals mit so kindischem Zeug befassen konnten, und dass man den ganzen Hexenschwindel und all das zeug nicht einfach verbot. Hingegen die Alchimie mochte immerhin entschuldigt werden können, da aus ihr die so nützliche Chemie hervorgegangen war. Mein Gott, wenn man so daran dachte, dass diese Goldmachertiegel und all der dumme Zauberkram vielleicht doch notwendig gewesen waren, weil es sonst heute kein Aspirin und keine Gasbomben gäbe! Achtlos nahm er ein kleines dunkles Kügelchen, etwas wie eine Arzneipille, in die Hand, ein vertrocknetes Ding ohne Gewicht, drehte es zwischen den Fingern und wollte es eben wieder hinlegen, als er Schritte hinter sich hörte. Er wandte sich um, ein Besucher war eingetreten. Es Genierte Ziegler, dass er das Kügelchen in der Hand hatte, denn er hatte die Verbotstafel natürlich doch gelesen. Darum schloss er die Hand, steckte sie in die Tasche und ging hinaus. Erst auf der Straße fiel ihm die Pille wieder ein. Er zog sie heraus und dachte, sie wegzuwerfen, vorher aber führte er sie an die Nase und roch daran. Das Ding hatte einen schwachen, harzartigen Geruch, der ihm Spaß machte, so dass er das Kügelchen wieder einsteckte. Er ging nun ins Restaurant, bestellte sich Essen, schnüffelte in einigen Zeitungen, fingerte an seiner Krawatte und warf den Gästen teils achtungsvolle, teils hochmütige Blicke zu, je nachdem sie gekleidet waren. Als aber das Essen eine Weile auf sich warten ließ, zog Herr Ziegler seine aus Versehen gestohlene Alchimistenpille hervor und roch an ihr. Dann kratzte er sie mit dem Zeigefingernagel, und endlich folgte er naiv einem kindlichen Gelüst und führte das Ding zum Mund; es löste sich im Mund rasch auf, ohne unangenehm zu schmecken, so dass er es mit einem Schluck Bier hinabspülte. Gleich darauf kam auch sein Essen. Um zwei Uhr sprang der junge Mann vom Straßenbahnwagen, betrat den Vorhof des Zoologischen Gartens und nahm eine Sonntagskarte. Freundlich lächelnd ging er ins Affenhaus und fasste vor dem großen Käfig der Schimpansen Stand. Der große Affe blinzelte ihn an, nickte ihm gutmütig zu und sprach mit tiefer Stimme die Worte: "Wie geht´s, Bruderherz?" Angewidert und wunderlich erschrocken wandte sich der Besucher schnell hinweg und hörte im Fortgehen den Affen hinter sich her schimpfen: "Auch noch stolz ist der Kerl! Plattfuß, dummer!" Rasch trat Ziegler zu den Meerkatzen hinüber. Die tanzten ausgelassen und schrien: "Gib Zucker her, Kamerad!", und als er keinen Zucker hatte, wurden sie bös, ahmten ihn nach, nannten ihn Hungerleider und bleckten die Zähne gegen ihn. Das ertrug er nicht; bestürzt und verwirrt floh er hinaus und lenkte seine Schritte zu den Hirschen und Rehen, von denen er ein hübscheres Betragen erwartete. Ein großer herrlicher Elch stand nahe beim Gitter und blickte den Besucher an. Da erschrak Ziegler bis ins Herz. Denn seit er die alte Zauberpille geschluckt hatte, verstand er die Sprache der Tiere. Und der Elch sprach mit seinen Augen, zwei großen braunen Augen. Sein stiller Blick redete Hoheit, Ergebung und Trauer, und gegen den Besucher drückte er eine überlegen ernste Verachtung aus, eine furchtbare Verachtung. Für diesen stillen, majestätischen Blick, so las Ziegler, war er samt Hut und Stock, Uhr und Sonntagsanzug nichts als ein Geschmeiß, ein lächerliches und widerliches Vieh. Vom Elch entfloh Ziegler zum Steinbock, von da zu den Gemsen, zum Lama, zum Gnu, zu den Wildsäuen und Bären. Insultiert wurde er von allen denen nicht, aber er wurde von allen verachtet. Er hörte ihnen zu und erfuhr aus ihren Gesprächen, wie sie über die Menschen dachten. Es war schrecklich, wie sie über sie dachten. Namentlich wunderten sie sich darüber, dass ausgerechnet diese hässlichen, stinkenden, würdelosen Zweibeiner in ihren geckenhaften Verkleidungen frei herumlaufen durften. Er hörte einen Puma mit seinem Jungen reden, ein Gespräch voll Würde und sachlicher Weisheit, wie man es unter Menschen selten hört. Er hörte einen schönen Panther sich kurz und gemessen in aristokratischen Ausdrücken über das Pack der Sonntagsbesucher äußern. Er sah dem blonden Löwen ins Auge und erfuhr, wie weit und wunderbar die wilde Welt ist, wo es keine Käfige und keine Menschen gibt. Er sah einen Turmfalken trüb und stolz in erstarrter Schwermut auf dem toten Ast sitzen und sah die Häher ihre Gefangenschaft mit Anstand, Achselzucken und Humor ertragen. Benommen und aus allen Denkgewohnheiten gerissen, wandte sich Ziegler in seiner Verzweiflung den Menschen wieder zu. Er suchte ein Auge, das seine Not und Angst verstünde, er lauschte auf Gespräche, um irgendetwas Tröstliches, Verständliches, Wohltuendes zu hören, er beachtete die Gebärden der vielen Gäste, um auch bei ihnen irgendwo Würde, Natur, Adel, stille Überlegenheit zu finden. Aber er wurde enttäuscht. Er hörte die Stimmen und Worte, sah die Bewegungen, Gebärden und Blicke, und da er jetzt alles wie durch ein Tierauge sah, fand er nichts als eine entartete, sich verstellende, lügende, unschöne Gesellschaft tierähnlicher Wesen, die von allen Tierarten ein geckenhaftes Gemisch zu sein schienen. Verzweifelt irrte Ziegler umher, sich seiner selbst unbändig schämend. Das vierkantige Stöcklein hatte er längst ins Gebüsch geworfen, die Handschuhe hinterdrein. Aber als er jetzt seinen Hut von sich warf, die Stiefel auszog, die Krawatte abriss und schluchzend sich an das Gitter des Elchstalls drückte, ward er unter großem Aufsehen festgenommen und in ein Irrenhaus gebracht." (Hermann Hesse, 1908)... Collapse
Rita schrieb am 17. April 2024
die fleißige Heike schreibt in ihrem Beitrag vom 29.März 2024, daß sie sich von der AfD abwendet solange sie (die AfD) die Menschen belügt. Ich werde mich der AfD erst gar nicht zuwenden, und zwar ohne Einschränkung. Diese Partei ist ein hinterhältiger, verlogener und jämmerlicher Haufen. Dazu genügt sich gelegentlich die Plenardebatten im Bundestag live anzuschauen. Und da habe ich noch nicht mal den Herrn Höcke erwähnt. Insgesamt erwecken die Beiträge nicht den Eindruck dass sich da jemand von der AfD abgewandt hat. Auch die sonstigen Einlassungen - na ja. Aber die 3 AfD Vertreter als Wahlbeobachter und unser Altkanzler behaupten ja auch, dass es in Rußland freie Wahlen gibt. Und zu denken, daß sich Putin mit der Ukraine zufriedengeben wird, ist schon etwas weltfremd. Raus aus der NATO- wieso hissen wir nicht selbst gleich die weiße Fahne?
die fleißige Heike schreibt in ihrem Beitrag vom 29.März 2024, daß sie sich von der AfD abwendet solange sie (die AfD) die Menschen belügt. Ich werde mich der AfD erst gar nicht zuwenden, und zwar ohne Einschränkung. Diese Partei ist ein hinterhältiger, verlogener und jämmerlicher Haufen. Dazu genügt sich gelegentlich die Plenardebatten im Bundestag live anzuschauen. Und da habe ich noch nicht mal den Herrn Höcke erwähnt. Insgesamt erwecken die Beiträge nicht den Eindruck dass sich da jemand von der AfD abgewandt hat. Auch die sonstigen Einlassungen - na ja. Aber die 3 AfD Vertreter als Wahlbeobachter und unser Altkanzler behaupten ja auch, dass es in Rußland freie Wahlen gibt. Und zu denken, daß sich Putin mit der Ukraine zufriedengeben wird, ist schon etwas weltfremd. Raus aus der NATO- wieso hissen wir nicht selbst gleich die weiße Fahne?... Collapse
HerrNulli schrieb am 16. April 2024
Die Tage grau haben mich umgehauen. Meine Senioren in meiner Rikscha werden darin lebendig. Mit 16 war ich revolutionär, was ich jetzt bin weiß ich nicht. Jetzt halte ich nicht nur den Finger auf Dinge. Vielleicht gelingt es mir "die Tage grau" irgendwann auch vorzutragen.
Die Tage grau haben mich umgehauen. Meine Senioren in meiner Rikscha werden darin lebendig. Mit 16 war ich revolutionär, was ich jetzt bin weiß ich nicht. Jetzt halte ich nicht nur den Finger auf Dinge. Vielleicht gelingt es mir "die Tage grau" irgendwann auch vorzutragen.... Collapse
maria schrieb am 13. April 2024
Der Frühling ist Beginn, mit beglückendem Sinn – ein unbeschreiblicher Klang und aussichtsreicher Anfang. Die wundervollen und prächtigen Farben vertreiben Schmerzen und Narben. Das wärmende Licht - ein wohltuendes Gesicht, führt in eine andere Sicht, ist Hoffnung und Zuversicht. Herzliche Grüsse Maria
Der Frühling ist Beginn, mit beglückendem Sinn – ein unbeschreiblicher Klang und aussichtsreicher Anfang. Die wundervollen und prächtigen Farben vertreiben Schmerzen und Narben. Das wärmende Licht - ein wohltuendes Gesicht, führt in eine andere Sicht, ist Hoffnung und Zuversicht. Herzliche Grüsse Maria... Collapse
Tobias schrieb am 12. April 2024
Lieber Konstantin Wecker. Ich möchte mich persönlich noch einmal für das wunderbare Konzert gestern in Schwäbisch Gmünd und deinen Besuch an unserer Schule bedanken. Beeindruckt bin ich immer noch von dem kurzen Gespräch auf dem Weg in die Aula. In wenigen Sätzen präzise das auszusprechen, um was es geht, das fand ich inspirierend. Das Buch über die Psychologie des Faschismus habe ich bereits bestellt und werde baldmöglichst mit den Schülerinnen und Schülern das Thema aus verschiedenen psychologischen Perspektiven beleuchten. Selbige waren ebenfalls sehr bewegt nach der Veranstaltung. Wenn dich auch, so wie du vermutet hast, nicht alle jungen Menschen kannten, so war das Gehörte für viele, mit denen ich gesprochen habe, inspirierend, ermutigend, beeindruckend und ergreifend. Vielen Dank dafür. Jetzt liegt es an uns, die Botschaft in unsere Ideen einzubauen. Persönlich freue ich mich schon auf den 14.05. in Stuttgart. Ciao
Lieber Konstantin Wecker. Ich möchte mich persönlich noch einmal für das wunderbare Konzert gestern in Schwäbisch Gmünd und deinen Besuch an unserer Schule bedanken. Beeindruckt bin ich immer noch von dem kurzen Gespräch auf dem Weg in die Aula. In wenigen Sätzen präzise das auszusprechen, um was es geht, das fand ich inspirierend. Das Buch über die Psychologie des Faschismus habe ich bereits bestellt und werde baldmöglichst mit den Schülerinnen und Schülern das Thema aus verschiedenen psychologischen Perspektiven beleuchten. Selbige waren ebenfalls sehr bewegt nach der Veranstaltung. Wenn dich auch, so wie du vermutet hast, nicht alle jungen Menschen kannten, so war das Gehörte für viele, mit denen ich gesprochen habe, inspirierend, ermutigend, beeindruckend und ergreifend. Vielen Dank dafür. Jetzt liegt es an uns, die Botschaft in unsere Ideen einzubauen. Persönlich freue ich mich schon auf den 14.05. in Stuttgart. Ciao... Collapse
Hartmut schrieb am 12. April 2024
Gestern in Schwäbisch Gmünd: Ein Konzert ohne Starallüren, aber mit Wärme, Kraft und Engagement - danke, ein großer Genuss.
Gestern in Schwäbisch Gmünd: Ein Konzert ohne Starallüren, aber mit Wärme, Kraft und Engagement - danke, ein großer Genuss.... Collapse
Reinhold Wischnewski schrieb am 5. April 2024
Lieber Konstantin, es mir ein Bedürfnis, Dir ein paar Zeilen zu schreiben. Seit einem Jahr wohne ich mit meiner Frau Marina in Petra auf der Insel Lesbos. Freundliche Menschen, intakte Natur, schöne Stunden in den Tavernen. Ich bin glücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben. Heimweh habe ich nicht, nur manchmal fehlen mir Deine Konzerte, da kommt schon etwas Wehmut auf. Aber zum Glück habe ich einige Platten von Dir und höre diese an mit Genuss, sei es am Meer oder unter einem Baum. Ich habe mich viele Jahre in Deutschland engagiert und schaue mit Sorge auf die Entwicklung, auf das Erstarken der AFD, die restriktive Flüchlingspolitik, die Kriegsentwicklung oder das Nichterreichen der Klimaziele. Es gibt mir aber Hoffnung, solche Stimmen wie Deine zu hören, vielleicht wacht Deutschland noch rechtzeitig auf. Ich wünsche Dir gute Konzerte, viel Gesundheit und Deine Musik ist und bleibt in meinem Herzen
Lieber Konstantin, es mir ein Bedürfnis, Dir ein paar Zeilen zu schreiben. Seit einem Jahr wohne ich mit meiner Frau Marina in Petra auf der Insel Lesbos. Freundliche Menschen, intakte Natur, schöne Stunden in den Tavernen. Ich bin glücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben. Heimweh habe ich nicht, nur manchmal fehlen mir Deine Konzerte, da kommt schon etwas Wehmut auf. Aber zum Glück habe ich einige Platten von Dir und höre diese an mit Genuss, sei es am Meer oder unter einem Baum. Ich habe mich viele Jahre in Deutschland engagiert und schaue mit Sorge auf die Entwicklung, auf das Erstarken der AFD, die restriktive Flüchlingspolitik, die Kriegsentwicklung oder das Nichterreichen der Klimaziele. Es gibt mir aber Hoffnung, solche Stimmen wie Deine zu hören, vielleicht wacht Deutschland noch rechtzeitig auf. Ich wünsche Dir gute Konzerte, viel Gesundheit und Deine Musik ist und bleibt in meinem Herzen... Collapse

 
Newsletter

Keine Neuigkeiten mehr verpassen! 

Jetzt den Newsletter abonnieren